Neue Norm für selbstversorgte Notleuchten
Die DIN EN IEC 60598-2-22; VDE 0711-2-22 regelt die Produktion, Installation und Wartung von Notbeleuchtungssystemen. Seit dem 01. Juli 2023 gilt eine aktualisierte Version der Norm, die sie an den aktuellen Stand der Technik anpasst. Die Deutsche Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit (DGWZ) weist ausdrücklich darauf hin, dass die Vorgängerversion von Dezember 2020 ersetzt wurde.
Sicherheit durch selbstversorgte Notleuchten
Im Falle eines Stromausfalls oder einer anderen Notfallsituation sorgen Notbeleuchtungssysteme für eine sichere Ausleuchtung von Arbeitsstätten mit besonderer Gefährdung, kennzeichnen Fluchtwege oder dienen schlicht als Ersatzbeleuchtung. In öffentlichen Gebäuden, Unternehmen und Industrieanlagen gewährleisten sie somit die Sicherheit von Personen und Vermögenswerten. Deshalb ist es notwendig, dass die Normen für Notbeleuchtungssysteme stets den höchstmöglichen und aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen.
Die Neufassung der DIN EN IEC 60598-2-22; VDE 0711-2-22 gilt für Leuchten von Notbeleuchtungen mit elektrischen Lampen, die an Notstromversorgungen bis 1.000 Volt betrieben werden, sowie allgemeine Anforderungen für Notbeleuchtungseinrichtungen und enthält drei wichtige Änderungen, die Planern, Architekten und Herstellern neue, klare Vorgaben liefern.
Begriffsänderung
Statt bisher „Einzelbatterie-Notleuchte“ wird nun durchgehend der Begriff „Selbstversorgte Notleuchte“ verwendet. Hintergrund ist die Verwendung von elektrischen Doppelschicht-Kondensatoren (EDLCs) in der Notbeleuchtung. Mit der Begriffsänderung gibt es mehr rechtliche Sicherheit beim Einsetzen von akkufreien Leuchten. Für Nutzer ergeben sich keine nennenswerten Änderungen.
Doppelschicht-Kondensatoren
Die Anforderungen an Doppelschicht-Kondensatoren wurden geändert. Das Dritt-Stellen-Zertifikat durch den Hersteller, das Nutzern die Normkonformität garantiert, fällt weg. Selbstversorgte Notleuchten könnten für Nutzer dadurch nach der Installation annähernd wartungsfrei werden, da Superkondensatoren eine deutlich längere Lebensdauer als Batterien haben.
Lithiumbatterien
Mit etwas Verspätung wurden nun auch Lithiumbatterien in die Norm aufgenommen. Notleuchten-Hersteller verwenden diese Akkus schon seit einigen Jahren. Bisher bestätigten sie über eine Selbsterklärung, dass die eingesetzten Batterien den vorgeschriebenen Normen entsprechen. Nun können sie sich auf die Norm berufen und Nutzern darüber Sicherheit garantieren.
Links und Quellen
DGWZ.de: Selbstversorgte Notleuchten: Neue DIN EN IEC 60598-2-22: https://www.dgwz.de/neue-din-60598-2-22-notbeleuchtung-1, 09.10.2023
Protector.de: Selbstversorgte Notleuchten: Neue DIN EN IEC 60598-2-22: https://www.protector.de/selbstversorgte-notleuchten-neue-din-en-iec-60598-2-22, 09.10.2023