Für einen sorglosen Urlaub: Sichere Schwimmhilfen erkennen
Der Sommer steht vor der Tür. Das bedeutet Nachmittage im Schwimmbad und Urlaub am Meer. Im Wasser ist jedoch insbesondere für Kinder Vorsicht geboten. Auf dem Markt gibt es eine Reihe von Schwimmhilfen wie Schwimmflügel oder -westen, die sicheren Auftrieb geben oder ihnen beim Schwimmenlernen helfen können. Wie verlässlich diese sind, erkennen Sie an verschiedenen Merkmalen.
Sicherheitsanforderungen an Schwimmhilfen
Norm DIN EN 13138
Die Reihe DIN EN 13138 — Auftriebshilfen für das Schwimmenlernen regelt die sicherheitstechnischen Anforderungen und Prüfverfahren für Schwimmhilfen. Nach der Norm hergestellte Schwimmhilfen eignen sich zum Schwimmenlernen und halten Kinder auch zuverlässig über Wasser, wenn diese keine Schwimmbewegungen machen. Außerdem verfügen sie über Sicherheitsventile, die sich nicht leicht öffnen lassen und Rückschlagklappen enthalten, aus denen keine Luft entweichen kann, selbst wenn die Ventile versehentlich geöffnet werden. Darüber hinaus verhindern Mehrkammersysteme, dass alle Luft auf einmal entweichen kann.
CE-Kennzeichnung
Mit der CE-Kennzeichnung gibt der Hersteller an, dass seine Produkte den EU-Anforderungen entsprechen. Bei Schwimmhilfen bedeutet das z. B., dass das Material keine gesundheitsgefährdenden Stoffe enthält und dass die Produkte keine Gefahrenquellen wie scharfe Nähte oder verschluckbare Kleinteile aufweisen. Außerdem müssen in diesem Fall alle Produktinformationen in der jeweiligen Landessprache beim Produkt beiliegen.
Unabhängige Prüfzeichen
Zusätzlich können Sie beim Kauf einer Schwimmhilfe auf die Prüfsiegel unabhängiger Organisationen achten. Das wären z. B. das TÜV-Siegel oder GS-Zeichen („Geprüfte Sicherheit“). Diese Organisationen haben nachgewiesen, dass ein Produkt EU-Mindestsicherheitsstandards entspricht.
Das richtige Produkt wählen
Neben den offensichtlichen Sicherheitskennzeichen sollten auch individuelle Faktoren berücksichtigt werden. Zum einen sollten die Größen- und Gewichtsempfehlungen dringend beachtet werden. Des Weiteren sind Schwimmhilfen in die Kategorien A (für Kinder, die noch keine Schwimmbewegungen machen), B (Schwimmhilfen für Anfänger) und C (für Fortgeschrittene, die ihre Technik verbessern möchten) unterteilt. Die Schwimmhilfe sollte außerdem eine helle Signalfarbe wie Orange, Gelb oder Hellgrün haben, die auf dem Wasser besonders gut zu sehen ist.
Natürlich ist es auch wichtig, dass die Schwimmhilfe bequem sitzt und dem Kind Bewegungsfreiheit lässt. Schwimmflügel sollten nach dem Aufblasen nicht locker sitzen. Schwimmgürtel sollten unterdessen immer oberhalb des Bauchnabels angelegt und niemals auf dem Rücken getragen werden. Am besten ist es, das Kind für den Kauf mitzunehmen und den Sitz zu überprüfen.
Ein langlebiges Produkt zeichnet sich auch durch seine Herstellung aus. Hochwertige, dickere Kunststoffe sind widerstandsfähiger und saubere, gleichmäßige Schweißnähte sind langlebiger. Eine zusätzliche Stoffumspannung vermindert Risse und Porosität. Außerhalb des Wassers bietet es sich an, die Schwimmhilfen mit einem Handtuch abzudecken, um sie gegen UV-Strahlung zu schützen und die Lebensdauer zu verlängern. Verwenden Sie ein Produkt über mehrere Jahre hinweg, sollten Sie vor jeder Saison überprüfen, ob die Nähte und Ventile noch dichthalten.
Keine noch so sichere Schwimmhilfe kann Aufmerksamkeit aufwiegen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Kinder ins Wasser begleiten und in der Nähe bleiben.
Aufblasbare Schwimmtiere sind keine Schwimmhilfen
Luftmatratzen, Reifen und Schwimmtiere sind schwimmende Freizeitartikel und kein Ersatz für sichere Schwimmhilfen. Sie folgen weniger strengen Vorschriften hinsichtlich Dichtigkeit, Stabilität und Sichtbarkeit und sind nicht für einen sicheren Auftrieb konzipiert. Wollen Sie ein sicheres Wasserspielzeug kaufen, gelten dieselben Punkte wie für Schwimmhilfen.
Achten Sie auf das CE-Zeichen und Prüfsiegel. Die Sicherheitsvorgaben für schwimmende Freizeitartikel sind in der Normenreihe DIN EN ISO 25649 geregelt. Beachten Sie außerdem, dass Produkte ab einer Größe von 1,20 Meter stärker durch Wind abgetrieben werden. Vermeiden Sie, Billigprodukte zu kaufen, die am Strand oder auf Märkten am Urlaubsort angeboten werden. Diese erfüllen meist nicht die notwendigen Sicherheitsstandards. Sie können verschluckbare Kleinteile und gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten oder minderwertig verarbeitet sein.
Zusätzlich gibt das Internetportal RAPEX der Europäischen Kommission darüber Auskunft, ob ein Produkt als nicht sicher eingestuft wurde (Link: https://ec.europa.eu/safety-gate-alerts/screen/search).
Quellen
- Blick aktuell: SGD Nord prüft Schwimmhilfen für Kinder – Für einen sicheren Freibadbesuch: https://www.blick-aktuell.de/Nachrichten/Fuer-einen-sicheren-Freibadbesuch-628017.html, 28.05.2025
- TÜV Verband: Aufgepasst beim Badespaß: Sicherheitsrisiken von aufblasbaren Schwimmtieren: https://www.tuev-verband.de/pressemitteilungen/aufgepasst-beim-badespass-sicherheitsrisiken-von-aufblasbaren-schwimmtieren, 28.05.2025