Eine einzelne Windkraftanlage in einer grünen Landschaft vor einem blauen Himmel.

ESPR: EU-Aktionsplan zu Zirkularität und Effizienz

Am 16. April 2025 stellte die Europäische Kommission einen neuen Arbeitsplan vor, um bis 2030 mehr einheitliche Produktanforderungen für Zirkularität und Energieeffizienz zu schaffen. Die Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR) liefert eine Liste von Produkten, für die in den nächsten fünf Jahren mit Vorrang Ökodesignvorgaben und Energiekennzeichnungen etabliert werden sollen. Auf diese Weise sollen die Nachhaltigkeit, Reparierbarkeit, Zirkularität und Energieeffizienz europäischer Produkte gefördert werden.

Diese Produkte sind in der ESPR aufgeführt

Mit Ausblick auf ihr Potential für die Kreislaufwirtschaft wurden Stahl und Aluminium, (Bekleidungs-)Textilien, Möbel, Reifen und Matratzen ausgewählt. Die Auswahl beruht auf gründlichen technischen Analysen und der Übereinstimmung mit Kriterien der europäischen Klima-, Umwelt- und Energieeffizienzziele sowie einer ausführlichen Stakeholder-Analyse.

Zusätzlich führt die EU-Kommission bereichsübergreifende Anforderungen zur Reparierbarkeit von Unterhaltungselektronik und elektrischen Haushaltsgeräten ein. Diese umfassen die Einführung eines Reparierbarkeitswertes für Produkte sowie Vorgaben zur Recyclebarkeit für elektrische und elektronische Produkte.

Die Anforderungen sollen für jedes Produkt bzw. jede Produktgruppe durch delegierende Rechtsakte einzeln entwickelt werden, basierend auf sorgfältigen Vorstudien und Verträglichkeitsprüfungen. Bzgl. einiger energiebezogener Produkte wird parallel die Arbeit an der geplanten Ökodesign-Richtlinie fortgeführt. Relevante Anforderungen sollen bis spätestens zum 31. Dezember 2026 aufgenommen werden.

Fokus der neuen ESPR-Vorgaben

Die neuen Anforderungen zu Ökodesign und energetischer Kennzeichnung sollen die folgenden zwei Punkte betreffen:

  1. Die Produktleistung wie Mindesthaltbarkeit, die Mindestmaße für Energie- und Ressourceneffizienz und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen bzw. das Mindestmaß an recyclebaren Komponenten
  2. und/oder die Produktinformationen zu den Hauptmerkmalen wie den CO2- und Umweltfußabdruck. Die Produktinformationen sollen hauptsächlich über den Digitalen Produktpass zugänglich gemacht werden bzw. bei Produkten mit Energielable, European Product Registry for Energy Labelling (EPREL).

Bei der Entwicklung der Vorgaben soll ein besonderer Fokus auf den Bedürfnissen von KMUs liegen. Gerade Klein- und Kleinstunternehmen sollen zusätzliche Unterstützung erhalten.

Die harmonisierten Nachhaltigkeitsvorgaben für Produkte auf EU-Ebene sollen den Binnenmarkt stärken, Handelshemmnisse und Bürokratie abbauen und gerechtere Wettbewerbsbedingungen schaffen. Daraus soll eine größere Resilienz des EU-Marktes auf globaler Ebene entstehen.

Quellen

Europäische Kommission: Commission rolls out plan to boost circular and efficient products in the EU: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_25_1071, 22.04.2025

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